Sebastiao Salgado Todesursache

May 29, 2025

Devid Bleibtreu

Sebastiao Salgado Todesursache

Sebastiao Salgado Todesursache

Sebastiao Salgado Todesursache: Der berühmte Brasilianer verlor seinen letzten Kampf gegen eine tückische Tropenkrankheit: Sebastião Salgado ist tot. Der Mann, der mit seiner Kamera die Welt veränderte, starb am 23. Mai 2025 in Paris. Leukämie tötete ihn – eine Krankheit, die aus einer alten Malaria-Infektion entstanden war.

Vom Ökonomen zum Weltreisenden mit der Kamera

1944 kam Sebastião in der kleinen brasilianischen Stadt Aimorés zur Welt. Niemand ahnte damals, dass dieser Junge einmal zu den wichtigsten Fotografen der Geschichte gehören würde. Als junger Mann studierte er Wirtschaft – Zahlen und Märkte interessierten ihn mehr als Bilder. Doch die 1970er Jahre brachten eine Wende. Plötzlich faszinierte ihn die Fotografie mehr als alle Wirtschaftstheorien zusammen.

Seine erste Kamera wurde zu seinem besten Freund. Schwarz-weiße Fotos wurden zu seiner Sprache. Sebastião reiste nicht wie ein Tourist. Er ging dorthin, wo andere wegliefen. Über 120 Länder besuchte er in seinem Leben – jedes davon erzählte ihm neue Geschichten von Leid und Hoffnung.

Sebastiao Salgado Todesursache: Als die Krankheit zuschlag

2010 reiste Sebastião nach Indonesien. Dort holte er sich Malaria – eine seltene, besonders gefährliche Form. Die Krankheit schien zunächst besiegt, aber sie kam zurück wie ein alter Feind. Jahre später entwickelte sich eine Blutkrankheit aus der alten Malaria-Infektion. Zusätzlich plagte ihn eine Wirbelsäulenverletzung aus seiner Zeit in Mosambik 1974. Sein Körper, der so viele Strapazen ertragen hatte, wurde schwächer.

Der letzte Kampf in Paris

Seine letzten Monate verbrachte Sebastião in Paris. Die Komplikationen der alten Malaria wurden schlimmer. Aus der Blutkrankheit entwickelte sich schwere Leukämie – Blutkrebs, der nicht mehr zu stoppen war. Mit 81 Jahren gab sein Körper auf. Das Instituto Terra, die Umweltorganisation, die er mit seiner Frau Lélia gründete, bestätigte seinen Tod. Die Malaria von 2010 hatte ihn nach 15 Jahren doch noch besiegt.

Brasilien trauert um seinen Sohn

Präsident Lula nannte ihn “einen der größten Fotografen, die die Welt je gesehen hat”. Die internationale Fotografen-Gemeinschaft trauerte um einen Meister. Umweltschützer verloren einen wichtigen Verbündeten.

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Meister der Schwarz-Weiß-Fotografie

Seine Bilder zeigten die Wahrheit ohne Filter. Armut sah man in jedem Gesicht. Krieg hinterließ Spuren in jedem Blick. Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, trugen ihre Geschichten in den Augen. Sebastião fotografierte nicht nur – er dokumentierte das Leben selbst. Umweltzerstörung wurde durch seine Linse sichtbar. Menschliche Kämpfe bekamen Gesichter. Naturschönheit strahlte von seinen Bildern ab. Farbe brauchte er nicht. Seine schwarz-weißen Fotos sprachen lauter als bunte Bilder je könnten. Jeder Schatten erzählte eine Geschichte. Jedes Licht brachte Hoffnung.

Vier Projekte, die die Welt bewegten

1993 erschien “Workers” – sein erstes großes Meisterwerk. Arbeiter aus aller Welt zeigten ihre harten Leben. Hände voller Schwielen, Gesichter voller Würde. Sebastião machte unsichtbare Menschen sichtbar. “Migrations” folgte im Jahr 2000. Millionen Menschen auf der Flucht – vor Krieg, vor Hunger, vor Hoffnungslosigkeit. Seine Kamera fing ein, was Nachrichten nur oberflächlich zeigten.

2013 kam “Genesis” heraus. Unberührte Landschaften und indigene Völker standen im Mittelpunkt. Die Erde, wie sie vor der Zerstörung aussah. Menschen, die noch im Einklang mit der Natur lebten. Sein letztes großes Werk war “Amazônia” – neun Jahre Arbeit für ein Buch. Der Regenwald und seine Bewohner bekamen eine Stimme durch seine Bilder. Es wurde sein Abschied von der großen Fotografie.

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Auszeichnungen ohne Ende

Die Welt erkannte sein Talent. 2019 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels – eine riesige Ehre für einen Fotografen. 2024 bekam er den Sony World Photography Award für sein Lebenswerk. Aber Preise waren ihm nicht wichtig. Wichtig waren die Menschen vor seiner Kamera. Wichtig waren die Geschichten, die er erzählte.

Ein Leben voller Widersprüche

Sebastião war kein einfacher Mensch. Er fotografierte Armut, lebte aber gut. Er zeigte Umweltzerstörung, reiste aber ständig mit dem Flugzeug. Er wollte die Welt retten, aber seine Arbeit machte ihn manchmal depressiv. Seine Malaria hätte vermeidbar sein können. Bessere Prophylaxe, vorsichtigere Reiseplanung – aber dann hätte er vielleicht nicht die Bilder gemacht, die uns heute noch bewegen. Am Ende war er müde. Müde vom Reisen, müde vom Leiden der Welt, müde vom Leben selbst. Die Leukämie war fast eine Erlösung für einen Mann, der schon alles gesehen hatte. Sebastião Salgado starb, wie er lebte – auf seine eigene Art.

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